Körperpflege mit natürlichen Mitteln: Übersicht Natürliche Wasch- und Badezusätze Ätherische Öle als Badezusatz Hautpflege mit natürlichen Mitteln
Natürliche Wasch- und Badezusätze
Milch enthält Milchfett, dass auf die Haut beruhigend und glättend wirkt. Die Milchsäure schützt die Haut vor Umwelteinflüssen und hilft, den Säureschutzmantel aufzubauen. Ein Badezusatz aus Milch kann durch Zutaten verfeinert werden. Meist wird Honig zugesetzt. Honig wirkt antbakteriell und entzündungshemmend. Außerdem sorgt Honig für einen angenehmen Duft. Ein Milchbad mit kaltgepressten Olivenöl ist ein idealer Badezusatz für Säuglinge oder Erwachsene mit angegriffener Haut, Schuppenflechte oder Neurodermitis.
Es können aber auch beispielsweise Lavendelöl, Walnussöl, Rosenöl, Thymian, ungespritzte Zitronen- oder Orangenschalen, Joghurt, Kamille, Pfefferminze oder Jasmin zugesetzt werden.
Die eigenen Badezusätze haben erhebliche Vorteile: frei von Konservierungsstoffen und chemischen Zusätzen, schnelle Vorbereitung, unkomplizierte Anwendung und preisgünstig. Für ein Vollbad einen halben bis ganzen Liter Vollmilch mit oder ohne entsprechendem Zusatz im Badewasser vermengen. Als Waschzusatz für eine Ganzkörperwasche mit Waschschüssel oder am Waschbecken reichen 100 bis 200 ml Milch.
Fichtenbäder
Viele alte Menschen kennen die Heublumenbäder noch aus ihrer Jugend und schätzen sie. Sie wirken wärmend, lindern Schmerzen, sind krampflösend, beruhigen, regen die Durchblutung an und entspannen. Früher wurde etwa 1 Kilo Heu in einen Topf gegeben, dazu etwa 5 Liter Wasser und zusammen kurz aufgekocht. Anschließend ließ man das Ganze 15 bis 20 Minuten lang ziehen und gab es danach durch ein Sieb oder Tuch. Der Absud wurde dem Badewasser zugegeben. Das Badewasser sollte möglichst warm sein und es wurde oft noch nach und nach heißes Wasser zugekippt. Die Badezeit betrug circa 10 bis 20 Minuten. Anschließend wickelte man sich komplett in ein Laken ein und ging ins Bett. Die Heublumenbäder gerieten zunehmend in Vergessenheit, was nicht nur an der sehr umfangreichen Vor- und Zubereitung lag. Heublumen sind nicht eine bestimmte Pflanze, sondern viele Pflanzen, die beim Heu machen anfallen, also kleine Pflanzen- und Blütenteile, Samen, Ähren von Gräsern, etc.
Aufgrund dieser Nachteile und der intensiven Vorbereitung sollte man darauf verzichten, selber die Wasch- oder Badezusätze zuzubereiten. Bei gekauften Produkten darf man ruhig über ein gesundes Misstrauen verfügen. Die Werbung verspricht viel.
Das Haferstrohbad als altes Hausmittel geriet ebenfalls weitgehendst in Vergessenheit. Für diesen Badezusatz wurde circa 1 Kilo Haferstroh kleingeschnitten und etwa eine halbe Stunde gekocht, abgeseiht und möglichst heißem Badewasser zugesetzt. Das Vollbad dauerte mit dem Zusatz 10 bis 20 Minuten. Man sagt dem Haferstrohbad eine entzündungshemmende, krampflösende, entspannende und schleimlösende Wirkung nach, es wurde früher bei rheumatischen Erkrankungen, Krämpfen, Unruhe, Schlafstörungen und Hauterkrankungen mit starkem Juckreiz empfohlen. Die Probleme sind ähnlich wie beim Heublumenbad: arbeitsintensive Zubereitung, überdüngte Felder, Ballenpressung, maschinelle Verarbeitung und eventuelle allergene Reaktionen. Auch das Wort "Bio" schützt nicht unbedingt, wenn man bedenkt, dass so manches "Bio"-Feld direkt an einer Autobahn liegt. Von diesem alten Hausmittel ist heutzutage eher abzuraten.
Das wichtigste vorneweg: Die Pflanze steht unter Naturschutz. In weiten Teilen Europas ist sie vom Aussterben bedroht. In Deutschland steht Arnika auf der Roten Liste gefährdeter Arten auf Stufe 3. Es dürfte hierzulande also sehr teuer werden, Wildwuchs zu sammeln. Arnikablüten wirken als Badezusatz entzündungshemmend, antiseptisch, durchblutungsfördernd, krampflösend, schmerzstillend, abschwellend und beruhigend, allerdings können allergische Reaktionen auftreten wie Hautausschlag, Juckreiz, Blasenbildung, etc. In diesem Fall muss die Anwendung sofort abgebrochen werden. Für ein Vollbad nimmt man einen Esslöffel Arnikablüten, übergießt sie mit etwa 200 ml heißem, nicht kochenden Wasser, lässt den Tee etwa 20 Minuten ziehen, abseihen und den Absud ins Badewasser geben. Angesichts dessen, dass die Arnika empfindlich, nur schwer zu kultivieren und vom Aussterben bedroht ist und häufig allergische Reaktionen hervorruft, sollte man prüfen, ob es wirklich nötig ist, Arnika als Badezusatz zu benutzen. Gekaufte Badezusätze sind abzulehnen, da die Arnika für diese in der Regel in den rumänischen Karpaten als Wildwuchs gesammelt wurde, obwohl die Pflanze auch dort als gefährdet eingestuft ist. Nichtsdestotrotz empfiehlt das Lehrbuch "Pflege heute" (2. Auflage, 2001, Urban & Fischer, S. 195, Tab. 7.91) Arnika als Badezusatz.
Hagebutten gegen fettiges Haar Aurora Eine Handvoll Hagebutten mit heißem Wasser aufbrühen, durchseihen und den Sud mit etwas Wasser verdünnen. Es funktioniert auch mit getrockneten Hagebutten. Die fertige Haarspülung wird in das feuchte Haar einmassiert und nach ein paar Minuten Einwirkzeit abgespült. Diese Haarspülung verhilft auch coloriertem Haar zu mehr Glanz.
Für den Einsatz von ätherischen Ölen als Badezusatz in der professionellen Pflege sollte man immer die Zustimmung des Arztes einholen. Beim Kauf eines ätherischen Öls muss auf Qualität geachtet werden. Und die hat in der Regel seinen Preis. Minderwertige ätherische Öle haben keine oder nur geringe Heilwirkung und können eher schaden als nutzen. Synthetische Produkte kann man in eine Duftlampe packen, aber niemals in das Badewasser. Sie sind zwar preiswert, haben aber keine Heilwirkung und schädigen die Haut. Duftöle "Grüner Apfel" oder "Flieder" werden beispielsweise ausschließlich synthetisch erzeugt. Vom Geruch her kann man naturreine Öle und synthetische Öle nicht unterscheiden. Wenn auf der Flasche "Ätherisches Öl" oder "Echtes Ätherisches Öl" steht, sagt es lediglich aus, dass es sich bei dem Öl um eine flüchtige und nicht fassbare Substanz handelt. Es ist kein Hinweis auf Qualität oder Reinheit des Produktes. Naturreine Öle werden zu 100% aus einer Pflanze gewonnen. Wenn verschiedenene naturreine Öle miteinander vermischt werden ohne synthetische Zusätze werden sie als natürliche Öle bezeichnet. Naturidentische Öle sind synthetische Öle, deren Zusammensetzung mit der betreffenden Pflanze chemisch übereinstimmen. Allerdings haben naturidentische Öle meist weniger Inhaltsstoffe und eine geringere Heilwirkung. Synthetisch erzeugte Öle sind chemisch, also künstlich hergestellt. Auf den Flaschen der ätherischen Öle sind häufig Abkürzungen zu finden: g&a: bedeutet genuin (das ätherische Öl ist naturbelassen und wurde nicht verändert) und authentisch (das ätherische Öl wurde ausschließlich aus der angegebenen Stammpflanze gewonnen) N/NI: natürlich/naturidentisch (Mischung eines naturreinen Öles mit synthetischen Zusätzen) nach DAB (Deutsches Arzneimittelbuch) oder nach EuAB (Europäisches Apothekerbuch): nicht aussagekräftig, das ätherische Öl kann auch synthetisch hergestellt sein. konv.: konventioneller Anbau (eventuelle Rückstände von Düngemitteln oder Pestiziden) kbA: kontrollierter biologischer Anbau WS: Wildsammlung (oft Missachtung gefährdeter Pflanzenarten)
Auf Seife und Shampoo muss bei einem Vollbad mit ätherischen Ölen verzichtet werden. Ein Abspülen wie nach dem Einsatz von Seifen oder Shampoo ist nicht nötig. Der Körper soll nicht trocken gerubbelt werden, sondern trocken getupft, um den pflegenden Film auf der Haut zu belassen und die Wirkung zu erhalten.
Bei ätherischen Ölen als Badezusatz sollte man berücksichtigen:
Die am häufigsten benutzten Emulgatoren für ätherische Öle sind Milchprodukte und Honig. Diese sind aber nicht nur Hilfsstoffe für die Öle, sondern wirken selbst positiv auf die Haut.
Milchprodukte als Emulgator: Milch (Kuh, Ziege), Buttermilch, Sahne, Kefir oder Molke wirken auf die Haut beruhigend, glättend und rückfettend durch das Milchfett. Die Milchsäure wirkt positiv auf den Säureschutzmantel der Haut. Buttermilch und Kefir haben zusätzlich noch eine besonders milde reinigende Wirkung, Sahne ist stärker rückfettend. Die Molke ist eine wässrige grünlich-gelbe Flüssigkeit, entsteht bei der Käseherstellung und wirkt auf die Haut entzündungshemmend.
Honig als Emulgator: Er bindet Feuchtigkeit, wirkt mild reinigend, desinfizierend, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und riecht für die meisten Menschen sehr angenehm. Da Honig einen leicht sauren ph-Wert hat, stärkt er den Säureschutzmantel der Haut. Auch Pflanzenöle (rückfettend), Meersalz (reinigend), Essig (reinigend), Kleie (mild reinigend, beruhigend), Rügener Heilkreide (reinigend) oder Grüne Tonerde (reinigend) eignen sich zum Emulgieren, werden aber selten eingesetzt.
Beispielrezepte Entspannungsbad: Aus einer Vanilleschote das Mark herauskratzen und mit einem Becher Joghurt und zwei Esslöffeln Honig gut verrühren. Zum Schluss vier Tropfen ätherisches Öl Orange und vier Tropfen ätherisches Öl Zitrone beimengen, dem Badewasser zugeben, circa 20 Minuten baden und anschließend wenigstens eine halbe Stunde im Bett ruhen. Hautpflegebad: 200 g Kamillenblüten mit einem halben Liter Wasser kochen, abkühlen lassen und abseihen. Den Kamillentee mit 250 ml Vollmilch, 250 ml Sahne, fünf Tropfen ätherisches Öl Jasmin und fünf Tropfen ätherisches Öl Lavendel mischen und dem Badewasser zugeben. Monia Ein Vollbad mit warmen Wasser lockert die Muskeln, die Atmung wird tiefer und der Körper entspannt sich. Badezusätze können den Badegenuss vergrößern und gesundheitsfördernde Wirkung entfalten. Allerdings haben industriell gefertigte Badezusätze häufig Konservierungs- oder Duftstoffe, die giftig sind oder Allergien auslösen können. Selbstgemachte Badezusätze haben den Vorteil, dass man weiß, was drin ist. Entspannende Vollbäder haben meist eine Temperatur von 37°C bis 38°C und machen eher müde, kühlere Bäder beleben. Heiße Bäder belasten das Herz und sollten nur kurz angewendet werden, etwa eine Viertelstunde.
Hautpflege mit natürlichen Mitteln Julia Ein Wohltat für die Gesichtshaut Alte Menschen oder Menschen mit Behinderung leiden oft unter trockener Haut, gerade im Winter durch die Heizung. Mit so einer Maske kann die Hautfeuchtigkeit wieder aufgebaut und die Haut gestärkt werden. Die Gesichtshaut fühlt sich spürbar sanfter an. Quark-Avocado-Maske Eine Avocado pürieren, anschließend ein Esslöffel Honig, zwei Esslöffel Quark, ein Esslöffel kaltgepresstes Olivenöl und ein Spritzer Zitronensaft darunter mischen. Die Masse großzügig auf die Gesichtshaut auftragen und 10-15 Minuten einwirken lassen. Honig-Maske Klienten, die unter unreiner Gesichtshaut leiden, kann man mit dieser Maske helfen. Sie sollte zwei- bis dreimal in der Woche angewendet werden. Fünf bis zehn Esslöffel Quark, drei bis vier Esslöffel Honig und den Saft einer halben Zitrone gründlich miteinander vermischen. Großzügig auf die Haut aufgetragen und nach zwanzig Minuten mit warmen Wasser abgespülen. Großporige Haut Hautporen sind winzige Öffnungen in der Haut. Durch sie sondert der Körper Schweiß, Talg und andere Substanzen ab und schützen die Haut vor dem Austrocknen. Verstopfen die Porenkanäle, weiten sie die Poren und können eine Akne verursachen. Auch übermäßiger Sonnenkonsum oder die Altershaut können auf die Haut einwirken und Poren vergroßern. Großporige Haut ist nicht nur unschön anzusehen, sondern oft die Ursache für unreine Haut. Großporige Haut sollte deshalb stets gründlich gereinigt werden, was aber wiederum die Haut austrocknet. Regelmässige Peelings beispielsweise wirken extrem austrocknend und kurbeln die Fettproduktion dadurch an. Hausmittel: 1. Ein Eigelb, vier Esslöffel Creme fraiche, einen halben Teelöffel Mandelöl und den Saft einer halben Zitrone gut vermischen, 15 - 20 Minuten auf der Haut einwirken lassen und dann mit lauwarmen Wasser abwaschen. 2. Zwei Esslöffel Quark und einen Teelöffel Zitronensaft vermengen, fünfzehn Minuten einwirken lassen und mit warmen Wasser abspülen. 3. Unreine oder großporige Gesichtshaut statt mit Wasser mit warmen Kamillentee waschen. Dem Kamillentee am besten einen Teelöffel Honig zusetzen. 4. Haut mit der Innenschale einer ungespritzten Bauerngurke einreiben.
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